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Stadtverwaltung unterstützt Sammlung ausrangierter Handys

Eine Person bedient ein Smartphone.

Ein Handy verbraucht enorme Mengen an Ressourcen – von der Rohstoffgewinnung und Produktion über die eigentliche Nutzung bis hin zur Entsorgung, das Gerät schleppt einen „ökologischen Rucksack“ mit. Bei einem nur 80 Gramm schweren Handy wiegt dieser „Rücksack“ etwa 75,3 Kilogramm - 940-mal mehr als das Telefon selbst.

Doch am Ende landen die gebrauchten Geräte - und damit alle darin enthaltenen Rohstoffe - oft in einer Schublade. So lagern in deutschen Schubladen schätzungsweise rund 1.000 Tonnen Kupfer und immerhin drei Tonnen Gold - eine Verschwendung von Rohstoffen, gegen die die Stadtverwaltung nun angehen will. „Wir wollen auch innerhalb der Stadtverwaltung Ulm mit den allseits bekannten "Schubladengeräten" aufräumen", sagt Tobias Scheffold von der städtischen Beschaffungsstelle, der die seit Oktober 2020 laufende Sammelaktion intern mit seinem Kollegen Oliver Schmauder organisiert.

Neben Smartphones und Handys umfasst die Sammelaktion auch Tablets. Alle nicht mehr genutzten Altgeräte werden nun über das Recyclingprogramm der Telekom entsorgt und somit entweder - nach einer DEKRA-zertifizierten Datenlöschung - einer Weiternutzung oder, falls sich eine Wiederbelebung der Geräte nicht mehr lohnt, einem fachgerechten Recycling zugeführt. Bei diesem Recycling wird versucht, die enthaltenen Rohstoffe soweit wie möglich wiederzugewinnen. Mit den Erlösen aus der Vermarktung und dem Recycling unterstützt die Deutsche Telekom Projekte im Natur- und Umweltschutz sowie soziale Projekte der Kooperationspartner der Handysammelaktion.

Bereits drei Pakete mit ausrangierten Geräten wurden von der Stadt bisher zur Weiterverwertung geschickt. Daraus konnten ein knappes Kilogramm Kupfer, 15 Gramm Silber und drei Gramm Gold zurückgewonnen werden. Etwa ein Drittel der Geräte kann nach erster Rückmeldung des Recyclingpartners aufbereitet und weiterverwendet werden.
Die Handysammelaktion ist nicht nur Mitarbeitenden der Stadtverwaltung vorbehalten. Wer ein Smartphone abgeben möchte, kann dies zum Beispiel im Ulmer Weltladen tun, der schon längere Zeit an der Handysammelaktion teilnimmt und eine Box aufgestellt hat. Der Weltladen ist aufgrund seines Lebensmittelangebotes nicht vom Lockdown betroffen und hat zu den regulären Öffnungszeiten geöffnet.

Nähere Details zur Aktion und den Weiternutzungs- bzw. Entsorgungswegen unter https://www.handysammelcenter.de. Dort findet sich auch eine Karte mit weiteren Sammelstellen.

Hintergrund:
Bereits 2012 wurde bei der Stadt Ulm eine interne Steuerungsgruppe für nachhaltige Beschaffungsthemen gegründet. Das vom Gemeinderat eingesetzte fachbereichsübergreifende Team hat sich zum Ziel gesetzt, das Thema Nachhaltigkeit innerhalb der Stadtverwaltung voranzubringen und hat bereits verschiedene Projekte wie die standardmäßige Umstellung auf 100 % Recyclingpapier, Empfehlungen für die Vergabe nachhaltiger Druckdienstleistungen, eine Recyclingaktion für ausgediente Stifte und Kugelschreiber sowie die standardmäßige Einforderung der ILO-Kernarbeitsnormen bei der Beschaffung von Textilien, Holz- oder Agrarprodukten auf den Weg gebracht.