Neujahrsansprache 2022 für Ulm und Neu-Ulm
Oberbürgermeister Gunter Czisch (Ulm) und Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (Neu-Ulm) wenden sich zum Jahreswechsel mit einem gemeinsamen Video an die Bürgerschaft.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
zum Jahreswechsel stellen wir uns die Frage: Was bringt das neue Jahr? Viele unserer Wünsche und Erwartungen knüpfen sich an die Entwicklung der Corona-Pandemie. Immer neue Wellen haben die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie gebrochen.
Umso wichtiger ist, dass wir das, was wir tun können, tun. Deshalb bitte ich Sie: Setzen auch Sie sich in Ihrem Umfeld dafür ein, dass sich möglichst viele impfen lassen. Das ist der Weg aus der Pandemie. Und nun lassen Sie uns sehen, wie viel in Ulm trotz Corona voranschreitet.
Wir blicken zuversichtlich auf den Festsommer. Alle vier Jahre verwandelt das Fischerstechen die Donau in einen Turnier-Schauplatz. 2021 musste es ausgesetzt werden. 2022 soll es wieder soweit sein. Ebenso steht im Juli das Internationale Donaufest an. Gemeinsam mit Neu-Ulm laden wir die Länder und Regionen entlang der Donau zu uns ein, um die ganze Bandbreite der Kulturen am Ufer des Flusses zu feiern.
Nächstes Jahr um diese Zeit werden Züge auf der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm fahren. Dies bedeutet: In 30 Minuten mit dem Fernzug von Stuttgart nach Ulm, in 40 Minuten mit dem Regionalzug. Ulm gewinnt dadurch weiter an Attraktivität - als Arbeitsort und als Wohnort. Für den Hauptbahnhof fordert die Stadt seit langem einen südlichen Zugang, der eine Verbindung mit dem Omnibusbahnhof schafft. Hier bewegt sich nun etwas, derzeit lassen wir prüfen, was dies kosten wird.
Rund um den Hauptbahnhof zeigt sich am deutlichsten, dass sich das Gesicht der Stadt wandelt - mit den Sedelhöfen und der neu gestalteten Friedrich-Ebert-Straße. Trotz der Pandemie ist es uns gelungen, Projekte zu realisieren. Auch im neuen Jahr werden wir so viel investieren wie noch nie. Bei den finanziellen Mitteln, die die Stadtverwaltung einsetzt, liegt ein Schwerpunkt auch auf den Bereichen Bildung und Soziales. Die Pandemie hat besonders die Schwächeren der Gesellschaft getroffen. Wir dürfen sie nicht aus den Augen verlieren.
Ein finanziell harter Brocken werden die Brückensanierungen. Viele Brücken, die in den 60ern und 70ern gebaut wurden, werden zur selben Zeit marode. Deshalb brauchen die Wallstraßenbrücke und die Brücke am Blaubeurer Tor auch zur selben Zeit eine Runderneuerung. Das betrifft natürlich auch die Gänstorbrücke, eine tragende Verbindung über die Donau hinweg. Hier hat Ulm mit Neu-Ulm einen zuverlässigen Partner an der Seite. Auch in Sachen ÖPNV richten die beiden Städte ihre Strategie zusammen aus, mit einem gemeinsamen Nahverkehrsplan. Noch weiter ist unser Blickfeld mit der Regio-S-Bahn Donau-Iller. Als einer von insgesamt neun Stadt- und Landkreise setzen wir uns für den Ausbau einer regionalen S-Bahn ein.
Ulm ist wirtschaftsstark und vielfältig. Ulm ist ein Ort, wo es sich gut leben lässt. Wirklich stark sind wir aber nur im Verbund. Und so arbeiten wir bei zukunftsweisenden Themen mit anderen zusammen. Diese Strategie hat sich einmal mehr bewährt: Mit unseren Partnern wurden wir vom Land zur „Modellregion Grüner Wasserstoff“ ernannt. Mit unserer Wissenschaftsstadt haben wir einen ausgezeichneten Standort für Unternehmen und Forschung, die an den Technologien von morgen arbeiten. In letzter Zeit war ich bei so vielen Firmeneinweihungen und Richtfesten, dass eine Woche ohne Eröffnung schon die Ausnahme war.
Dies alles sind Beispiele dafür, wie sich Ulm im Jahr 2021 entwickelt hat. Und sie zeigen, dass wir uns auf das Jahr 2022 freuen dürfen. Ich wünsche Ihnen, dass das neue Jahr auch für Ihren persönlichen Weg viel Gutes mit sich bringt!