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Straßenbahnlinie 2

Oberbürgermeister Czisch und Minister Winfried Hermann

Minister Winfried Hermann und Oberbürgermeister Czisch bei der Jungfernfahrt der Linie 2

Mit einem Festakt im Theater Ulm und zahlreichen Aktionen entlang der Strecke ist am Samstag, 8. Dezember, in Ulm die neue Straßenbahnlinie 2 an die Bevölkerung übergeben worden. Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag begann dann der reguläre Linienbetrieb. „Mit Inbetriebnahme des Verkehrsprojekts nach dreijähriger Bauzeit gehen wir heute einen großen Schritt zu einer nachhaltigen mobilen Stadt“, erklärte Winfried Hermann, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg, in seiner Festansprache.

Die rund neun Kilometerlange Neubaustrecke der Linie 2 zwischen dem Schulzentrum auf dem Kuhberg und der Wissenschaftsstadt auf dem Oberen Eselsberg lasse erwarten, dass rund 5500 Fahrten des motorisierten Individualverkehrs auf den ÖPNV verlagert werden. „Rund 8.300 Fahrgäste mehr pro Tag werden künftig auf sichere, bequeme und saubere Mobilität setzen“, sagte Hermann ebenfalls unter Bezug auf die dem Großprojekt zugrunde gelegten Untersuchungsdaten. Wer in den verkehrsbelasteten Städten die Menschen zum Umstieg in Bahn oder Bus bewegen wolle, müsse dafür attraktive Alternativen bereitstellen, wie sie die neue Straßenbahnliniedarstelle: „Für die Kommunen ist dies immer ein finanzieller Kraftakt“, so der Minister weiter, der den Ulmer Gemeinderat gleichwohl ermutigte, den eingeschlagenen Weg beim Ausbaudes ÖPNV fortzusetzen. Das Land als zuverlässiger Partner und Zuschussgeber „wird sie dabei weiterhin unterstützen und begleiten“.

Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch hob in seiner Ansprache die Mobilitätsverbesserungen für mehr als 20.000 Anwohner, Beschäftigte und Schüler in Folge der neuen Linie hervor:„Vollendet ist ein Jahrhundertprojekt, von dem ebenso alle nachfolgenden Generationen profitieren werden.“ Er hoffe, dass die zurückliegenden baustellenbedingten Beeinträchtigungen längst der frohen Erwartung gewichen seien und fortan nur noch die Vorteile der Linie 2 im Vordergrund stehen.

Von einem „glücklichen Tag sowohl für Ulm als auch für die SWU“, sprach Klaus Eder,Geschäftsführer der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, deren Tochtergesellschaft SWU Verkehr GmbH im Auftrag der Stadt Ulm die Bauherrn-Funktion übernommen hatte. Eder richtete seinen Blick bereits in die Zukunft: „Dem möglicherweise weiter zunehmenden Verkehr müssen wir als Mobilitätsdienstleister mit intelligenten Konzepten entgegenwirken“, eine Rolle, „für die wir selbstverständlich mit großen Einsatz bereit stehen“.

Nach dem Festakt begab sich die Festgesellschaft auf „Premierenfahrt“, bevor auf und längs der Strecke der „Feier-Betrieb“ einsetzte, mit Freifahrten und zahlreichen „Aktionspunkten“mit informativen, kulturellen oder spielerischen Angeboten und Aktionen rund um das Thema „Mobilität von morgen“. Darüber hinaus präsentieren sich zahlreiche Betriebe, Praxen und Dienstleister entlang der Strecke. Interesse und Andrang waren den gesamten Samstag nachmittag über riesig groß – Ulm hat das neue Mobilitätsangebot vom Start weg mit Begeisterung angenommen.

Die rund zehn Kilometer lange Straßenbahnlinie 2 ist für die Stadt Ulm ein Verkehrsvorhaben von herausragender Bedeutung. Die Stadt Ulm erwartet sich von der Straßenbahn, dass sie, wie schon die Linie 1, zum leistungsfähigen Rückgrat eines modernen und umweltfreundlichen Nahverkehrs und zum Motor für zukunftsfähige Entwicklungen der Mobilität in der Stadt wird.

Vorläufiges Fazit:
Die Gesamtkosten des Projektes von rd. 270 Mio. Euro stellen für die Mobilität in der Stadt und dem Umland eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft dar. Neben dem stadteigenen Finanzierungsbeitrag in Höhe von rund 107 Mio. Euro haben dazu Bund und Land mit Fördermitteln von ca. 128 Mio. Euro sowie die SWU für die Fahrzeuge wesentlich beigetragen. Seitens der Stadt gebührt allen Beteiligten der Dank für deren Beteiligungen. Nun ist man optimistisch, für einen Großteil der Mehrkosten die bereits beantragten zusätzlichen Fördermittel bei Bund und Land zu erhalten.