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Sommer, Sonne, Neuzugänge: Ferien-Endspurt im Tiergarten

Ein ausgewachsenes und ein Nachwuchskänguru stehen auf einer grünen Wiese vor einem Holzzaun

Noch knapp zwei Wochen, dann sind die Sommerferien vorbei. Stefanie Kießling, Leiterin des Ulmer Tiergartens, zieht eine positive Besucherbilanz der vergangenen Wochen: "Die Ferienzeit ist im Ulmer Tiergarten die besuchsstärkste des ganzen Jahres, das war auch in diesem Sommer so". Da das Wetter mitgespielt habe, seien in den letzten Wochen einige tausend Gäste im Tiergarten gewesen. "Die Sommerferien sind eine sehr wichtige Zeit für uns, denn wir sind auf gute Besucherzahlen angewiesen.", sagt Kießling. "Und natürlich ist das auch ein tolles Signal hinsichtlich der Beliebtheit unseres Tiergartens."

Für einige der tierischen Tiergartenbewohner ist der Sommer 2024 sogar ihr erster in der Friedrichsau. Der Reihe nach:
Im März kam mit "Tanja" eine neue Spinne in den Tiergarten, genauer gesagt eine Kraushaar-Vogelspinne. Sie kam über Umwege, denn Tanja ist ein versehentlicher Wildfang aus Nicaragua. "Wir erhielten einen Anruf, dass im Reisegepäck eine Spinne aufgetaucht sei", berichtet Kießling. "Zwar sind wir nicht zuständig für Fund-und Findeltiere, aber in diesem Fall haben wir eine Ausnahme gemacht." Nachdem die zuständige Behörde grünes Licht für die dauerhafte Unterbringung im Tiergarten gegeben hatte, durfte Tanja in den Spinnen- und Insekten-Schaubereich einziehen.

Im April gab es gleich zweimal Zuwachs bei den Vögeln: Gelbbrust-Ara "Jago" zog aus dem Tierheim in die Au, und bei den Waldrappen gab es zum allerersten Mal eigenen Nachwuchs. "Jago ist ein frecher, neugieriger Jungvogel, der dringend Gesellschaft gleicher Art benötigte, weswegen wir dem Versuch einer Vergesellschaftung mit unseren beiden älteren Ara-Damen zugestimmt haben", erläutert Tierpflegeleiter Andreas Gerstenberger.

Mit dem vorwitzigen Vogel, der aus schlechter Haltung beschlagnahmt wurde, kam "Leben in die Papageien-Bude". Gerstenberger: "Er ist in seiner Sturm- und Drangphase, der "Papageien-Pubertät" könnte man sagen. Da wird alles ausprobiert, auseinandermontiert und angenagt, und auch am Gitter sollte man aufpassen, denn so ein Papageienschnabel kann ordentlich zubeißen!".

Zubeißen ist nichts für Waldrappen, den schrägen Vögeln aus der Ibis-Familie. Sie stochern lieber nach ihrer Beute, die aus Insekten, Würmern und Co, besteht. "Dass wir bei dieser Tierart nun zum ersten Mal Küken hatten, die auch noch beide erfolgreich großgezogen wurden, freut uns riesig!", meint der Tierpflegeleiter. Und so sind neben Waltraud, Waldemar, Wendelin und Wolke nun auch Wanja und Wilma in der Freiflugvoliere zu sehen.

Seit Mai gibt es auch bei den Reptilien Verstärkung: Jemenchamäleon-Dame "Rapunzel" zog ein und sorgt dafür, dass diese Tierart nicht mehr nur auf dem Tiergarten-Werbeflyer vertreten ist. Wer die aktuellste Disney-Verfilmung kennt, weiß hinsichtlich der Namensgebung Bescheid: "Da das Film-Chamäleon "Pascal" heißt, haben wir kurzerhand die Hauptfigur des Films als weibliche Namensgeberin für unser Chamäleon genommen", sagt Kießling.

Im Juni war es dann bei den Kängurus soweit: Die Mini-Beutler der beiden Weibchen "Lilly" und "Elsa" haben ihren Schutzraum immer häufiger verlassen und sind pünktlich zum Ferienbeginn selbstständig geworden. "Streng genommen müssten die beiden jungen Hüpfer die ersten in unserer Auflistung", meint Kießling, "Sie sind nämlich schon im vergangenen Jahr geboren." Weil Kängurus aber noch unterentwickelt, nackt und blind zur Welt kommen und direkt danach für viele Monate in Mamas Beutel verschwinden, sind die beiden erst seit diesem Jahr zu sehen.

Ganz neu im Tiergarten sind Kaninchen, genauer gesagt "Rheinische Schecken", eine alte und inzwischen seltene Haus- und Nutztierrasse. Alfred, Emil, Ida, Madita, Lina und Maja (für die Namenswahl ist eindeutig ein Astrid Lindgren-Fan verantwortlich) hoppeln nun im ehemaligen Schweinegehege umher und fühlen sich dort sichtlich wohl. "Nachdem die Schweine umziehen mussten, ist diese Lösung einer kleineren "Bauernhof-Tierart" neben Pony, Ziege und Co. ideal. Außerdem fördern wir so den Erhalt dieser hübschen, großen Kaninchenrasse.", schließt Kießling die Aufzählung der Neuzugänge.

Der Tiergarten hat noch bis Ende September täglich zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet, danach verkürzt sich die Öffnungszeit wieder auf 17:00. Kassenschluss ist jeweils 30 Minuten vor dem Ende der Besuchszeit.